Katalog ›Tafelbilder‹

Gestaltung für das Stadtmuseum Neuötting, 2009
»Seit mit dem 16. Jahrhundert das Thema ›Essen und Trinken‹ als selbstständiges Genre der Kunst in Form von Stillleben-Arrangements einzog, hat die künstlerische Auseinandersetzung damit – parallel zur gesellschaftlichen Entwicklung – eine große Wandlung erfahren. Der Anlass, Kulinarisches in der Kunst zum Thema zu nehmen, ist aber ähnlich geblieben: nirgendwo sonst werden seelische und soziale Befindlichkeiten so elementar erlebt wie bei den Dingen, die wir essen. Essen ist von existenzieller Bedeutung für den Menschen; zudem sagt die Nahrung viel aus über kulturelle, wirtschaftliche, politische, soziale, religiöse und nationale Weltanschauungen, sie spiegelt die Lebensweisen und Verhältnisse von Menschen wider. Es ist ein grundlegendes Thema der Menschheit und somit ein inhaltlich weitgespanntes Feld für die zeitgenössische Kunst. Die 17 KünstlerInnen setzen sich – häufig in Form von surrealen Szenarien bzw. ironischen Inszenierungen – mit Phänomenen unserer heutigen Gesellschaft wie Fast Food, Schlankheitskult, Schlemmerei, Konsumverhalten, Werbemechanismen etc. auseinander, sie beschäftigen sich mit unseren Sehnsüchten und Begehrlichkeiten, die sich im alltäglichen Ess- und Einkaufsverhalten spiegeln. Und sie sprechen über das Thema ›Essen‹ ganz allgemein Themen der Kunst wie Wahrnehmung, Realität/Imitat, Materialität, Ästhetik etc. an.« (Petra Noll, Kuratorin)
Mehr Informationen: www.kunstnoll.de